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Das soll anderen nicht passieren



Anlässlich der Ereignisse beim vergangenen Sonntag im Floschenstadium hat die erste Mannschaft der Magstadter Fußballer am heutigen Spieltag zusammen mit der zweiten Mannschaft vom FC Unterjettingen und dem Vorstand des SVM ein klares Signal gegen Rassismus gesetzt. "Wir wollen nicht, dass so etwas anderen Mannschaften auch passiert. Solch unfaires und beleidigendes Verhalten von Zuschauern gehört nicht in unseren Sport und auch nicht in die Gesellschaft. Hier wurde eine Grenze überschritten", ist sich das Team des SVM einig.


Während des Spiels am vergangenen Spieltag in Sindelfingen erlebte vor allem Cole Oyekanmi, der Mittelfeldspieler des SVM, höchst beleidigende, verletzende und entwürdigende Zurufe aus dem Zuschauerbereich, die als rassistisch eingestuft werden könnten. Besonders beängstigend erlebte das Team die Phase nach dem Schlusspfiff. Mit dem Pfiff stürmten rund 150 Zuschauer ungehindert auf den Platz und gingen einzelne Spieler des SVM an. Die Mannschaft reagierte sehr besonnen und umsichtig und so konnte Schlimmeres verhindert werden. Das Team gab Cole, der besonders von den Zuschauern bedrängt worden war, entsprechend Schutz und das Trainerteam verließ mit ihm zügig den Platz, um die Situation zu deeskalieren. Die von Augenzeugen alarmierte Polizei konnte die Situation entschärfen.


Ob es sich abschließend tatsächlich um rassistisches Verhalten während und nach Spielschluss handelt, werden die Untersuchungen der Polizei ergeben. Wie der Württembergische Fußballverband das Ganze bewertet, entscheidet das Sportgericht des WFV. Der WFV hat inzwischen beide Mannschaften aufgefordert, zeitnah eine Stellungnahme zum Spiel und zu den tumultartigen Szenen nach dem Spiel abzugeben. Zusammen mit den Berichten des Schiedsrichters und der Polizei, wird sich das Sportgericht in den nächsten Wochen zu den Ereignissen ein Bild machen und abschließend ein Urteil fällen.


Unabhängig davon, ob das Erlebte rassistisch oder nicht rassistisch motiviert war, solche Szenen und solches Zuschauerverhalten gehören nicht in unseren Sport, nicht auf unsere Plätze und nicht in unsere demokratische Gesellschaft, denn das ist höchst undemokratisch und lässt jeglichen gegenseitigen Respekt vermissen. "Dort wo der Sport Menschen zusammenbringen möchte und Sportlerinnen und Sportler im fairen Wettstreit um sportlichen Erfolg kämpfen, entsteht stattdessen eine Radikalisierung und Polarisierung in unserer Gesellschaft, die für uns nicht hinnehmbar ist", macht Stephan Scheel, erster Vorsitzender des Sportvereins deutlich.


Gemeinsam hat der SVM-Vorstand, der Abteilungsvorstand und die Trainer der Fußballabteilung am vergangenen Dienstag beraten, wie man sich in Zukunft auf solche Situationen noch besser vorbereiten kann. In den nächsten Wochen wird die Fußballabteilung am Coaching-Programm "Coolness-Training" des WFV teilnehmen. Es geht darum, alle Mannschaften des Vereins und besonders die jungen Spieler dabei mit einzubeziehen. "Wir können solche Situationen nicht verhindern, aber wir können darauf vorbereitet sein und unsere Sportler damit etwas mehr schützen", betont Abteilungsleiter Matthias Moldenhauer. Und sein Vize Steffen Bechtold ergänzt: "Für uns steht der Schutz der Spieler und der uns anvertrauten Menschen an oberster Stelle. Bei uns im Verein muss niemand befürchten, mit solchen Erlebnissen allein gelassen zu werden." Ein klares Bekenntnis, das auch beim SVM-Mittelfeldmann Cole Oyekanmi im Nachgang des Spiels dankbar aufgenommen wurde. Mit der heutigen starken Leistung und einem 9:2 Sieg gegen Unterjettingen hat die Mannschaft gezeigt, dass sie die Ereignisse des letzten Wochenendes gut verkraftet hat.


Der SVM-Vorstand

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